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Waldkirchen, 12. Dezember 2008

Zehnter Tag

Waldkirchen

Aus tiefster Jugend blieb mir in Erinnerung, wie irgend ein mir Weisungsberechtigter stets und ständig zu sagen pflegte, dass dat Beste immer zum Schluss käme. Woran er dabei dachte, blieb mir schleierhaft in Anbetracht der Tatsache, dass von vielen Abenteuern das Edelste nicht notwendiger Weise am Ende auf uns warten muss. Nehmen wir die Neige im Bierglas, oder das Sonntagsbuffet bei meinem Lieblings-Inder, der zum Feierabend hin der bestellunlustigen, drei Stunden an einem Mango-Lassi sabbernden Gäste überdrüssig, gern auch einmal exorbitante Speisepaarungen zwischen Kakao-Lauchzwiebel-Rinderhufhorn oder Lamminnerei-Nuss-Nougat-Soufflet anmutet, das Ganze abgerundet mit ohrenbetäubendem Bollywood-Geplärr aus schlecht an der Wand mit der Heißklebepistole befestigten, scheppernden Uralt-Boxen vom Flohmarkt.
Doch, liebes Büchlein ich schweife ab. Es gibt nundenn auch Beispiele, die für oben ange-merkte These sprechen. In diesem Falle nannte sich das Beste am Ende „Dorftrottel“ und be-findet sich im idyllischen Waldkirchen, dass unter anderem auch im Erzgebirge zu finden ist. Jener Ort, wo uns vegane Verpflegung nicht auf den Zwirn geht – das Gegenteil ist eher der Fall – oder Vertreter dieser Ernährungsspezies davon absehen, in fester Überzeugung Alles und Jeden missionieren zu müssen, jeweils einen politisch korrekten Blumenkohl an die Ba-cke labern. Mit anderen Worten, alle freuten wir uns auf ein Wiedersehen. Unser letztes Gast-spiel lag auch gut zwei Jahre zurück, auch wenn wir beim sommerlichen Rock-Auf-Dem-Berg-Open-Air im August diesen Jahres einen großen Teil der Waldkirchen-Meute trafen.

Die Vorfreude war demnach angemessen groß, die Begrüßung entsprechend herzlich. Fast gleichzeitig mit uns trafen die Mitstreiter dieses Abends von BOTOX ein. Damit mehr Zeit für erzgebirgische Braukunst bleibt, wurden Aufbau und Soundcheck knapp gehalten und unser guter Hagen erledigte das obligatorische Einrauschen des Tanzsaales in Rekordzeit. Der Christian stieß bereits ab Würzburg wieder zu uns, das entsprechend gewohnt kollegial-gemütliches Bühnenklima wusste sich auch sofort diesem Umstand anzupassen.
Wie bereits angemerkt, war die kulinarische Umsorgung wie immer erstklassig. Die sonst so ewig lange Zeit bis zum Konzert verkürzten die Jungens von BOTOX unten auf der Bühne und wir mit den elf Mädchen von Jogi Blöd im sportlichen Streite auf Rasen mit Ball gegen elf stürmende Russen auf 37cm Röhrenbild oben an der Bar.

Nach gut einer Stunde oberlausitzer Pankrockbeschallung war die Luft im Konzertraum zum schneiden frisch. Es war aber möglich, im Dunste Umrisse diverser trinkfreudiger, fröhlicher, das Tanzbein schwingender Gestalten zu erkennen. Die Jungens um den Masi haben recht amtlich für Stimmung gesorgt, ihre Volksweisen wurden entsprechend lauthals vom hiesigen Auditorium mitgeträllert. Im wahrsten Sinne des Wortes badeten wir anschließend schon vom ersten Ton im Schweiße nicht nur unseres Angesichtes. Den Rest besorgten ganze Schwälle bereits angesprochenen erzgebirgischen Bieres, das sich, von im Pogorausch ihres Gleichge-wichtssinnes beraubter Besitzer pausenlos über uns und die gesamte Bühne ergoss. Ja liebes Büchlein, was soll ich sagen? Eine Hammerparty, dort unten. Das geilste Konzert der Tour. Unvergesslich wie eh und je: lecker Kondenstropfen, aus diversen Körperausdünstungen aller Anwesenden, die einem unaufhörlich in den Nacken liefen, nette Mittänzer, die, von Tanzwut bemächtigt, ständig meinen Mikroständer umräumten. Blöd nur, dass ich im selben Moment diesen auch seinem Zweck entsprechend nutzte, aber egal, der Zahn war eh schon locker.

Die Aftershowparty wusste ebenso zu beeindrucken. Von fieser, böser 80er-Mucke bis hin zu volkstümlichen Erzgebirgsweisen war alles vertreten, dessen man sich schämen sollte. Ge-tanzt, getrunken, auf die Fresse geflogen wurde dennoch bis zum Morgengrauen. Da folgte ein Pfeffi dem nächsten und lecker hausgemachte Bowle dem Jack aus Tennessee.
Meine graue Hirnmasse dankte mir selbiges mit einer Teilamnesie am Folgemorgen.

So mein treues Büchlein, dies war unsere Tour 08.
Bilanz: Tüten voller Altwäsche (Tigertanga-Session), etliche steinhart geformte Herren-strümpfe, deren ursprüngliche Besitzer nur noch schwer zu ermitteln sein dürften, Kilometer gerissener Saiten, eine sich den Gegebenheiten der vergangenen 12 Tage angepasste Verdau-ung – die Vitamine vom heimischen Herd angerührt vom heimischen Weib als Giftstoffe de-finieren will.
Fazit: no Sex, no Drugs, but a little bit Rock’n’ Roll. Ich hoffe es hat dich das eine oder andere Mal nicht völlig vom Glauben befreit, dass es den wahren Punkrock eh nur noch im Musikantenstadl gibt.

Schlaf schön dein Mopfli

Der Mopf

Würzburg, 10. Oktober 2008

Neunter Tag

Liebes Büchlein,

politisch gefestigt, moralisch gestärkt bestiegen wir im zarten Morgentau gegen 13:00 unseren Schnellstrassentiger. Würzburg war bald erreicht und die lustige Schnipseljagd zum Gemäuer des abendlichen Gastspiels war eröffnet. Speziell der Lutz hatte seine Freude in der Innenstadt beim Befahren kleiner gemütlicher Gassen ohne Wendemöglichkeit mit einem Profilraum von ca. 3cm Lichtraumprofil rings um unseren Bus herum.
Der B-Hof in Würzburg liegt komfortabel an eben so einem kleinen Gässchen, das Entladen unseres Equipment nahm dann mit einer schnell formierten Kette freiwilliger Helfer vom Bus in das idyllische Kellergewölbe auch relativ wenig Zeit in Anspruch. Als alles unten war, ging es noch schneller – weil man war ja schon aufgewärmt – wieder hoch und zurück in den Bus, da niemand so recht wusste, was er mit unserem Kram zu so früher Stunde anfangen sollte. Nun gut, mehr Zeit für das kollektives Sinnlos-Shoppen durch Innenstadtkramläden. Derarti-ge Tätigkeiten sollten umso mehr Freude bereiten, je mehr Würzburger Federweißer in unse-rem Verdauungstrakt waberte. Und das mein bestes aller lieben Büchlein, das war eine wahre Offenbarung!!! Ein letzter Funken Pflichtgefühl bewahrte uns davor, hacke-ranze-dicht, uns gegenseitig vollsabbernd durch Würzburg zu eiern.

Bemerkenswert fand ich übrigens noch einen Imbiss mit einem merkwürdigen Highscore im Schaufenster. Nachforschungen in dieser Richtung ergaben, dass es sich dabei um einen Highscore im Ertragen von Schärfegraden – gemessen in „Scoville“ – in der Beilagenplärre zur Bratwurst handelte. Alles, was über einem Härtegrad von 1 Mio Scoville nicht sofort den Notarzt ruft, hat echte Chancen, dort seinen Namen lobend erwähnt zu finden. So schwer kann das nicht sein, dachte ich mir und ließ mir dennoch auf Anraten erst einmal eine Soße um die 250.000 Scoville zubereiten. Nach zwei Stunden, brachte ich dann denn ersten vor-sichtig gehauchten Laut wieder hinaus und auch meine Rektalöffnung verzieh mir diesen Ex-zess nur wenige Tage später. Keine Ahnung, wie jene kulinarische Gewaltattacke sich in der Hitliste befindende Menschen überleben konnten. Meine Theorie: Niemand hat es bisher ge-schafft, die Imbissbetreiber sind nihilistische Misanthropen, sich ihre lange Weile im Verar-schen bescheuerter Touristen vertreibend.

Zurück im B-Hof, war bereits Einiges am laufen. Wie auf einem Ameisenhaufen wuselte ein Techniker hier, ein Lichtmann dort durch die Katakomben. Die Kafkas waren dann auch schon angereist – du erinnerst dich, wir eröffneten die Tour mit den Fuldaer Jungens – es gab in großes Hallo und derlei Versprechen noch so das eine oder andere Gerstenbräu gemeinsam zu heben. Das Konzert selber war dank der vielen angereisten Leute aus Wertheim vom ver-gangenen Freitag sehr denkwürdig. Von einigen kleinen Unwägbarkeiten, wie einer massiven 1m breiten Säule direkt an der Bühne vor meiner Nase einmal abgesehen. So sang ich 1 Ton-ne Stein an. Wäre ich Orpheus gewesen, diese Tonne hätte geweint. Ehrlich. Aber ich glaube, ein wenig geschluchzt hat er schon. Also liebe Wertheimer – Respekt und Dankeschön für Euer zahlreiches Erscheinen und den geilen Abend!!!

Eine lustige Überraschung war dann noch, die Tatsache, dass für uns keine Übernachtung mit gebucht worden war. Was sich aber als nicht so problematisch erwiesen sollte, da uns Markus von den Kafkas seine bescheidene Herberge zur Nacht anbot. Was bescheiden heißen sollte, war dann doch ein größeres Landhaus mit Wildsau im Haushalt. Jene gut gebaute Frau – Kla-ra war ihr Name – mittleren Alters hat dann auch sofort mein Herz gebrochen, indem sie mir zunächst erst einmal einen gehörigen Schrecken einjagte, als ich meine Morgentoilette erledi-gend mehrmals kurz und kräftig von hinten angerufen – in diesem Fall angegrunzt wurde. Meine gute Kinderstube verbot mir natürlich, mich mit Bekanntschaften und herausresultie-renden kurzlebigen Liebschaften oder wilden Abenteuern auf Gastspielreise einzulassen. Also, an alle noch ledigen Eber: Sie ist noch zu haben.

Liebes Büchlein, das war der vorletzte Tag unserer Reise.

Gute Nacht und schlaf schön.

Dein Mopfi

Der Mopf

Tübingen zweiter Tag, 9. Oktober 2008

Achter Tag

Guten Abend liebes Büchlein,

heute möchte ich dir von unserem vergammelten Tag im bezaubernden Tübingen erzählen. Die Spezies des kostendeckend reisenden Musikers pflegt Frühstück, nach Möglichkeit auch noch das Mittagessen zu verschlafen. Somit hat er einiges an Budget für das Gelage des übrigen Tages fachgerecht umdisponiert. Ein Tag, unter derart günstigen Voraussetzungen gestartet, kann genannte Spezies dann auch nicht mehr so einfach aus der Ruhe bringen. Für mich hieß es erst einmal, den enormen Verlust meines Kulturbeutels am Vortage zu kompensieren. Der gute Lutz begleitete mich derweil. Der örtliche Drogerist hatte dann auch bald seinen Monatsumsatz an Hygieneutensilien durch Abarbeiten meines Einkaufszettels beisammen und konnte schließen.
Vom Kaufrausch derart gepackt, gab es für mich nun kein Halten mehr. Mit Schweißperlen auf der Stirn und Zittern in Knien und an den Händen ging es im Laufschritt über Tübingens Märkte. Zwischendurch im Vorübergehen den ersten Leberkäs meines Lebens inhalierend. Ja glaub es ruhig, dieses kulinarische Kleinod süddeutscher Metzgerkunst war mir bis dato noch nicht unter den Gaumen gekommen.
Im Epplehaus angekommen, galt es die Früchte meiner Handelsbilanz misstrauisch nach allen Seiten schielend, zu verstauen. Und das schnell, denn es wartete noch der bildungspolitisch bedeutende Pflichtanteil des Tages auf uns. Mit dem Hagen, Lutze und dem Süni ging es zum lokalen Lichtspielhaus. Dort war ein Kurs in politischer Fortbildung an der Ordnung. Unsere Seminarleiter: Ulrike Meinhof und Andreas Baader, die uns einmal mehr eindrucksvoll bewiesen, dass zwar der die Machte habe, der das Geld hat, dieses aber selbstgefälligen fetten Bonzensau wiederum gar nichts hilft, wenn es unter seinem Auto kracht (Danke Eugen) oder die 9mm vor der Nase wedelt.
Dergleichen ideologisch gefestigt watschelten wir durch das Tübinger Nachtleben. Unser Volker bewies sich dabei als exzellenter Fremdenführer. In einem netten, rustikalen Lokal der hiesigen Studentenschaft ließen wir den erlebnisreichen Tag ausklingen.

So mein liebes Büchlein, dieses war der achte Tag, den neunten lies wer’s mag (hoho reim dich du Sau!)

Der Mopf

Tübingen erster Tag, 8. Oktober 2008

Siebenter Tag

Liebes Büchlein,

vor über einem Monat trugen sich die Ereignisse zu, die ich dir im Folgenden anvertrauen und deren lückenlose Rezitation ich mich hoffnungsvoll ob meines stark vorangeschrittenen Alters anschicken möchte. Es ist ja ein nicht mehr unbekanntes Phänomen mit der sich stetig verlangsamenden Arbeitsweise der grauen Masse in Gehirnen jenseits der dreißiger Jahre. Dem zum Trotze hier unsere Begebenheiten für Dich zum Besten.

Wie schon berichtet, war unser kurzes Gastspiel in St. Ingbert von diversen Überraschungen geprägt. Der Morgen danach fing zumindest für unseren Lutze recht sportlich an. Auf dem Wege, den Rest der Barden zu wecken und dieses möglichst schnell, eilte er im Sauseschritt die Hintertreppe des JUZ hinauf. Natürlich nicht, ohne den Boden in Anbetracht der fast durchzechten Nacht vorher in Augenschein zu nehmen. Die Strafe für derartiges Verhalten folgte auf dem Fuße. Und das im wahrsten Sinne diese Worte. Unser treuer Gefährte legte ein astreines Männerballett in einer ca. 2m² großen Kotzlache hin. Mit Pirouette, doppelten Axel, zweifachen Rittberger und Spagat zum Abschluss der Kür. Die Juri war mit dem zahlreich Beifall bekundenden Publikum einer Meinung und vergab achtmal die Höchstnote. Erbrochenes Öttinger trocknet relativ schnell, sodass wir unsere Gastreise in Richtung Tübingen bald beginnen durften.

Der näxte unbarmherzige Schlag ereilte dann mich persönlich. Auf einer nahe gelegenen Raststätte taperte ich, den Süni an der Hand, raschen Schrittes den sanitären Parzellen entgegen, unsere Morgentoilette amtlich einzuleiten. Nachdem die Dritten, Antifaltencreme, Haupt- und Brusthaartoupets ihren Platz gefunden hatten folgte noch die kulturelle Einleitung des Tages am Pressestand der Raste. Unsereiner, ständig um Erweiterung seines Wissenshorizontes ernsthaft besorgt, verbrachte mehrere Minuten konzentrierten Blickes am GEO-Aufsteller auf der Suche nach leichtverdaulicher Hausfrauenliteratur. Der unablässig strenge Blick unseres Schöpfers dort oben meinte offenbar derartig um Weiterbildung engagierte Musikanten nicht belohen zu müssen und zerstreute meine Gedanken derart, dass ich im Kaufeifer doch völlig meinen Kulturbeutel auf dem besagten Ständer liegen ließ. Aufgefallen war mir dieses Missgeschick jedoch erst in Tübingen. Schöne Scheiße! Selbstverständlich beinhaltete mein Waschbeutel, den ich noch aus sozialistischer Zeit von den Jungpionieren über die immer bereiten Thälmannburschen bis zur kampfbereiten FDJ mein Eigen nannte, doch sämtliche wesentlichen Körperpflegeutensilien. Was sollte ich tun? Derart desillusioniert den bevorstehenden Konzertabend entgegen fiebern? Ein grausamer Schlag! Wie sollte ich mich vorbereiten, wie die restlichen Tage überstehen ohne Hornhautraspel, Hühneraugenpflaster, Warzenöl und Hämmoriedenpflaster?
No Exit ist nicht umsonst eine stark aneinander gewachsene Gemeinde. Eine schier endlose Welle aufopferungsvollem Mitverständnisses und uneigennütziger Hilfe schlug mir entgegen. Von wem ich natürlich welches mir wichtige Pflegemittel selbstlos zur Verfügung gestellt bekam, wird an dieser Stelle nicht verraten, liebes Tagebuch.

Am Tübinger Epplehaus angekommen, gab es erst einmal wieder den obligatorischen Stress mit dem benachbarten osmanischen Gemüsemann, der wieder einmal um seine 4m² Parkfläche fürchtete, die wir zu etwa 5cm mit unseres Tourbusses rechten Hinterreifens für die Zeit des Ausladens schamlos mitbenutzten. Nach dem Austausch von Angeboten, sich gegenseitig im Hüft- und Lendenbereich Beweise der jeweiligen physischen Überlegenheit zu übermitteln, wurde es Zeit für das Willkommensbier, bei dem sich die Gemüter wieder in Wohlgefallen abkühlten.
Den übrigen Teil des Abends mit den typischen Tätigkeiten verbringend, harrten wir den 90 Minuten unserer Darbietung entgegen, die von unseren wackeren Vorstreitern mit einem amtlichen Sound eingeleitet wurde. Die Leute waren gut durchgeschüttelt und brauchten zunächst ein paar Lieder Zeit, bis sich auch bei uns der gewohnte Pogoreigen formierte. Ja es wurde wie schon beim letzten Gastspiel 2006 ein geiler Abend.

Alsbald ließ ein jeder die Nacht für sich auf seine spezifische Weise einklingen. Der Volker ging amtlich einen heben, der Rio vergnügte sich mit ein paar gepflegten frischen Blonden lokaler Braukunst, der Lutz, Süni und icke verbrachten anregende Diskussionsrunden an der Bar mit hochprozentigem Destillat. Der Hagen? Also ich denke, der wird als Einziger gebechert haben wie ein Loch.
Aber ein Höhepunkt, indes wartete noch auf mich. Und zwar in Gestalt des guten Jens aus dem Epplehaus. Selbiger junger Mann der mit mir die gleiche glühende Leidenschaft für Alte-Männer-Musik, sprich Krautrock, teilt. Was wurde philosophiert, gefachsimpelt Jensenerseits und klug gescheißert meinerseits. Da am Folgetag ein aufgrund des ausgefallenen Konzertes in Landshut noch ein weiterer Day off auf uns wartete, konnte das alles bis früh in den Morgen hinein geschehen. Denn Tübinger Epplehäuser, haben ein großes Herz für reisende Musikanten und so durften wir den Gammeltag noch im wunderschönen Tübingen vergurken.

Das liebes Büchlein, um es mit Busch zu sagen, war unser siebter Streich, und der achte folgt sogleich.

Dein Mopfli

Der Mopf

St. Ingbert, 7. Oktober 2008

Der sechste Tag:


Mein liebgewordenes, kleines Büchlein,

so nun bist du einmal fast im Kreis gewandert. Vom Rio über den Volker wieder zu mir ge-kommen, möchtest du nun erfahren, welch wundersame Begebenheiten sich im Saarlande um uns zutrugen?
Der gute Volki hat schon anklingen lassen, dass wir in Saarbrücken nicht unsere Instrumente, dafür aber unsere zart besaiteten Seelen zum Klingen brachten.
Wir zogen uns relativ früh in unsere Himmelsbettchen zurück. Damit wir uns nicht im Trau-me verirren war der gute Lutz bereits kräftig am sägen. Mit dem guten Lutz – der Volker deu-tete auch dieses Detail bereits an – hatten wirklich alle (ja auch du lieber Hagen) ihren Meis-ter gefunden. Ich kann mir nicht erklären, mit welchem anatomischen Spezialtuning Mutter Natur unseren Fahrer ausgestattet hat, oder ob sich die Evolution damit selbst wieder einmal mehr etwas beweisen wollte. Aber eines kann ich dir sagen, ein derart exorbitantes akusti-sches Konglomerat aus Gurgeln, Röcheln, Würgen und Geifern im Schlaf sucht seinesglei-chen! Verzweifelt und von völliger Panik erfasst überrannten wir uns fast gegenseitig auf der Suche nach OHROPAX. Ja diese kleinen Wunderdinger aus Schaumstoff, von denen wir hofften, Lutzes Nachtgesängen wenigstens um 130dB weniger lauschen zu müssen, waren zu diesem Zeitpunkt eine hochdotierte Währung auf unserem Zimmer. Ich fand glücklicherweise noch zwei, vom Zustand und Geruch her zu urteilen könnten sie schon meinem Großvater beste Dienste geleistet haben, dieser Dinger in der äußersten Falte meines Kulturbeutels. Wer nun aber denkt, damit wäre das Problem gelöst gewesen, weit gefehlt! Ich lag über dem Lutz und bekam schätzungsweise noch einmal das Doppelte an mechanisch übertragener Schwin-gung zu spüren. Bei jedem von Lutzens Atemzügen (es fällt mir schwer diesen Begriff dafür zu gebrauchen, liebes Büchlein) bebte und bog sich mein Nachtlager. Jeder der schon einmal versucht hat, auf einem tollwütigen Warzenschwein rittlings ein Nickerchen zu versuchen, weiß wovon ich hier spreche. Es war schier unmöglich ein Auge zu schließen.

Derart gestärkt ging es dann am näxten Morgen auf in das 12km entfernt liegende St. Ingbert.
Das ortsansässige JUZ lud zum Tanze. Da wir relativ früh auf dem Parkplatz hinter dem JUZ ankamen, war selbstredend noch keine Sau da, die uns eine Pforte hätte öffnen können. So stand uns der Sinn nach schöngeistigem Zeitvertreib. Also Baumarkt! Der Süni eröffnete sei-nen Bastelworkshop betitelt mit: „Wie baue ich mir einen neuen Griff für meinen Basskof-fer?“ Die erste Hürde dieses höheren Zieles, bestehend aus dem Einkauf dazugehöriger stink-normaler Kettenglieder, verfehlte der weltbeste Basser aus dem Donauknie nur knapp. Mögli-cherweise mag das auch an dem noch im Morgentau bei einem Bauern erworbenen 3-Literkanister Federweißer gelegen haben, der uns auf dem Weg zum Baumarkt die Synapsen zu erfrischen half.

Den Rest der Zeit vertrieben wir uns dann in der Altstadt beim gemütlichen Bummel durch türkische Ramschläden (kennt jeder, wo die Packung Tee an der Tube Lederfett vom Ochsen klebt und der Salatkopf gleich neben dem tropfenden Altölkanister liegt), der ortsansässigen Drogerie (meine Wenigkeit benötigte dringend Utensilien den männlichen Problemzonendüf-ten Herr zu werden) und natürlich einem Bierlokal. Den weiteren Nachmittag belustigten wir uns einmal wieder über eine völkisch-deutsche Frohnatur in „Torten-Schneidar“ Uniform, die in völliger Verkennung der Situation seinen VW-Polo ebenfalls hinter das JUZ stellte, sich dann entfernte und die Tür dabei nicht abschloss. Natürlich haben wir uns davon nicht zu un-gesetzlichen Handlungen verleiten lassen, so verlockend diese Situation auch gewesen sein mag – wir doch nicht!!!. Doch nicht nur uns fiel der Odin-Heckscheibenaufkleber vom Wi-king-Versand auf dem Wagen auf und wenn sich diese Assi-Nazi-Dummbratze hinterher evtl. wunderte, weshalb es in seinem Fahrzeug so penetrant roch? Hm, was soll ich sagen? In türki-schen Ramschläden bekommt man neue Sitzpolster für 12 Taler, wahlweise auch in Schwarz-Rot-Gold mit eingestickten Halbmonden.


Das JUZ in St. Ingbert hatte aber noch ganz andere geile Überraschungen zu auf lager. Eine davon: das tropfende Toilettenkämmerlein im Treppenhaus, das man unterqueren musste, wollte man in den Konzertsaal. Wir lösten dieses Problem im Slalom.
Unser Konzi selber wurde geil angeheizt von unserer Vorband, deren Namen ich natürlich wieder einmal nicht behalten habe. Jungs und Mädels, tut euch einen Gefallen und werdet nicht alt! Das Publikum war gut drauf und das JUZ auch gut gefüllt, als wir im Walzertakt unsere Weisen unter das Volk priesen.
Eine besondere Aftershowparty hatte unser Busfahrer noch vor sich. Er wusste nämlich just in dieser Nacht in seinen 52 Geburtstag hinein zu feiern. Schützenkönig beim Griff in die Schei-ße hatte aber unser Rio. Im Laufe der sich allgemein konzentrisch ausbreitenden Heiterkeit griff er anstelle zu seinem Biere nach einer dem Geruch nach zu urteilen locker drei Monate alten Flasche, gefüllt mit Zigarettenkippen und zugehöriger Asche. Und nahm natürlich einen kräftigen Hieb. Nach einer etwa drei Millisekunden andauernden Phase der Verwirrtheit und folgender Erkenntnis zog es ihn augenblicklich zur sanitären Parzelle. Ich wusste bislang noch nicht, dass Mensch aus dem Stand derart schnell auf annähernde Lichtgeschwindigkeit be-schleunigen kann.

Also liebes Tagebuch, wie du bemerkst, wieder ein ganz normaler Tag bei uns.

Damit lege ich mich nun auch in mein Bettchen. Schlaf noch schön – dein Mopfi

Mopf

Saarbrücken, 6. Oktober 2008

Tag 5 – Day Off in Saarbrücken:

Endlich frei!!! Nach nur 4 Tagen Aktion muss ich sagen – ich bin geschlaucht. Ich habe dir ja schon berichtet was wir an den anderen Tagen alles erlebt haben mein liebes Tagebüchlein. Aber fangen wir nochmal von vorne an:
Montag früh – aufwachen in Mainz. Schon in der Nacht hatten wir einen weitreichenden Entschluss gefasst. War es anfangs noch geplant eine weitere Nacht in Mainz zu bleiben hatten wir doch alle das Bedürfnis nach ein wenig „Luxus“. Aus dem Grund haben wir beschlossen am nächsten Tag rechtzeitig Richtung Saarbrücken aufzubrechen. Warum Saarbrücken?? Weil St. Ingbert mit dem nächsten Gig nur 12 Km davon entfernt ist und wir uns einen wohltuenden Wellness-Tag in einer Jugendherberge geschenkt haben. Da gibt es alles was man vorher nicht so selbstverständlich zur Verfügung hatte. Dusche / gemütliches Bett / beheiztes Zimmer.... Luxus eben!!
Kaum angekommen machten wir uns erst mal eine neue Freundin an der Rezeption. Obwohl wir bei der Reservierung angegeben haben das es sich bei unserer bunten Truppe um eine Wandergruppe handelt (Rio als Wanderführer trägt schliesslich seine Fahne schon ab morgens vor sich her) war die Frage von Eveline doch ganz schnell da:“Seid ihr eine Band?“. Mist – schon wieder nicht incognito...Nach einem kurzem Plausch kam auch gleich die Frage was wir denn so für Musik machen. Das Interesse von Eveline war geweckt. „Könnt ihr mir ein Demo geben?“. Kurz gesagt, wir einigten uns darauf ihr eine CD mit unseren Songs zu überreichen dafür hat sie eine Auge zugedrückt bei der Tatsache, dass wir eigentlich keiner von uns im Jugendherbergsverband ist.
Kurz nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten pellten wir uns erstmal die Dreckklamotten vom Leib. Süni ging seinem Ritual nach und verwandelte die ortsansässige Toilette erstmal in ein Sondereinsatzgebiet der ABC-Kampftruppen. Glücklicherweise hatte er Mitleid mit uns und verzog sich auf eine öffentlich zugängliche Toilette seiner Wahl. Puh....Schwein gehabt. Wie kann 1 Mann soviel scheissen??
Nach einem kurzem Schönheitsschlaf (ich weiss, manche von uns sollten dafür die nächsten 6 Jahre schlafen) teilte sich die lustige Kampftrinkertruppe in 3 Fraktionen auf.
CDU-Fraktion (Konservativ und auf Ordnung bedacht):
Hagen und ich machten uns nützlich indem wir die ortsansässige Mercedes Werkstatt aufsuchten. Da Musiker mit ihrem Leben ausserhalb der Bühne oder dem Studio nichts anzufangen wissen gibt es in so einem Bandbus Unmengen an toller Unterhaltungselektronik. So auch bei uns. Allerdings ohne Funktion. Das heisst für uns weder Playstation spielen noch DVD gucken und blöde wie wir sind hat auch niemand Musik CD`s mitgenommen. Also mussten wir bisher immer schön Radio hören, uns den Finger in den Po stecken und gelegentlich auch mal gegenseitig am Puller rumspielen.
Wie dem auch sei – auch nach 2 Stunden hat die Unterhaltungselektronik noch keinen Mucks von sich gegeben, so dass wir zwar viel Kaffee getrunken haben aber eigentlich nichts erreicht hatten und wieder enttäuscht abgezogen sind.
SPD-Fraktion (Interessiert jedoch zu wenig Engagement):
Die SPD-Mitte-Links-Fraktion bestehend aus Lutz, Süni und Mopf machten sich auf die Suche nach der Saarländischen Lebensart und kehrten im lokalen Brauhaus ein. Gar nicht Feige wie sie nun mal sind gab es dort erstmal zünftiges Bruch-Bier und Schnitzel. Das Tourleben kann so gut sein – das sage ich euch.
Die Linke (immer nur den Spass im Kopf)
Die Linke, besetzt mit dem alleinigen Parteimitglied Rio, verweilte derweil in der Jugendherberge. Allerdings nicht ohne vorher den Getränkemarkt um die Ecke zu besuchen und sich 6 lecker Freunde zu besorgen.
Nach dem erfolglosen Besuch in der Werkstatt stiessen Hagen und ich dann noch auf die SPD-Fraktion und führten erfolgreiche Koalitionsverhandlungen im Sinne von dem bereits erwähnten Schnitzel und Bier. Zu einer eher ungewöhnlichen Zeit, nämlich ca. gegen 21h machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Herberge. Satt und sauber dort angekommen teilte sich die Truppe sehr schnell wieder in die Schläfer und die Spieler auf. Lutz als Busfahrer lag als erster in der Falle. Mopf konnte sich mal wieder nicht von seiner Gitarre losreissen und klimperte noch eine Weile vor sich hin. Der Rest inklusive mir verweilte noch ein wenig in der Lobby und fütterte die aufgestellten Unterhaltungsapparate (Flipper, Wissensquiz). Süni erweisste sich als echter Wissenskönig und klimperte auf dem Automaten rum. Ich hingegen konnte meine in der Jugend antrainierte Stärke im Flippern ausspielen und überforderte nicht nur den Automaten sondern auch die Nerven meiner Mitspieler in dem sich Extrabälle, Multibälle und Freispiele ansammelten.
Jetzt noch ein letztes Feierabendbier und dann ab in die Penne. Lutz braucht noch Hilfe im Sägewerk.
Bis morgen mein geheimnisvolles Tagebuch
Volker

Volker

Saarbrücken, 5. Oktober 2008

Vierter Tag-Mainz

Liebes Tagebuch,

die Jungs sind in der Stadt, ich alleine in der Jugendherberge, um meine angeschlagene Stimme nicht durch Kneipenbesuche & den damit verbundenen lauten Gesprächen verbunden mit übermässigen Alkoholgenuss weiter zu beschädigen. Die Möglichkeit, mir den letzten Tag in Mainz in Ruhe durch den Kopf gehen zu lassen.

Nachdem der Hoitling nachts zum Zug gebracht wurde (müssen wir ein paar Shows ohne ihn spielen, aber ist ja bald wieder Wochenende!) & dem Morgen graute, hörte ich auf, mit den (netten) Jungs von Schöne Schaisse Kicker zu spielen & legte mein müdes Haupt nieder, um kurze Zeit später wieder geweckt zu werden.

Also los zu Tante Renate in den Pferdestall, diesmal Spiessbraten essen, gestern gabs Leber, & das Spiel sehen. 3:2 Heimsieg mit einem unberechtigten Elfer für Aachen & 2 nicht gegebenen für uns.

Von der Fahrt nach Mainz weiß ich nichts, musste noch ein wenig in mich hinein sehn.
Angekommen am Haus Mainusch stellte ich fest, daß es heute wieder ohne Monitor laufen muss. Ein ca 20 Quadratmeter großer Saal neben dem Haus, das ganze Gelände eher Wagenburg als Rockarena mit angeschlossenem 7-Sterne-Hotel...
Die Leute dazu übrigens total nett, das vegetarische Essen durchaus in Ordnung. Dann erzählte mir noch einer der Leute, die schon da waren, daß wir „die einzigste (!) ernst zu „nehmende Deutschpunkband“ wären! Na dann!!!

Dann hieß es wieder warten. Da ich am Stand saß, der sich im Haus befand, kann ich auch nicht so viel über die ersten beiden Bands erzählen, die ja draußen im „Saal“ spielten. Schön war für mich, dass mir 2 Jungs von "Wilde Zeiten“ Gesellschaft geleistet haben.

Ja, & dann waren wir dran, der Saal zu 4/5 gefüllt begann sich zu unseren Tönen gleich zu bewegen. Hat Hammerspaß gemacht!!! Nach 2 Zugaben waren wir fertig, die Leute glücklich & meine Stimme im Arsch. Jesaja, heute ist ja glücklicherweise Da Soff!!!

Dann noch das üblich bis in die Morgenstunden Bier trinken, blöd quetschen, dann in den Schlafsack... Kennen wir ja schon. Die Penner war sehr gemütlich, wenn ich mich da noch richtig erinnere, außer, dass dick wohl mit Boots über die Matratzen gelaufen sein soll, sagt Sündig...

So, liebes Tagebuch, was dann heute so alles passiert ist, schreibt bestimmt heute oder morgen jemand in dich hinein. Schlaf gut, ich tus auch, gute Nacht!

Rio

Giessen, 4. Oktober 2008

Dritter Tag Gießen

Guten Tag mein Liebes,

weil ich gerade so schön dabei bin und wir uns sonst so selten treffen liebes Tagebüchlein, noch ein paar Zeilen ganz zum Gießener Gastspiel.
Ja was soll ich dir darüber berichten? Außergewöhnliche Tage gibt es bei uns immer, dafür sorgen allein schon die uns allen so liebgewordenen Eigenarten jedes einzelnen Mitmusikanten. Allein am Geruch ist es schon möglich, jeden einzelnen zielsicher zu identifizieren. Da gibt es den dezenten Duft eines Moschusochsen um die Eier, das feinherbe Aroma einer rauschigen Bache oder wahlweise des vergessenen Altwäschebeutels eines filterlose russische Zigaretten rauchenden Bauarbeiters jenseits der 120 kg Lebendgewicht. Ja in derart brüderlicher Verbundenheit zogen wir in Wertheim von Dannen und in Gießen durch die Straßen, denn unsere Fernsehsportler benötigten ihre Dosis Bundesliega. Auf der Suche einer Herdstatt, wie wir sie nur von Mutti kennen, fanden wir eines solche, mit den Namen „Pferdestall“. „Sehr geil“ das dauerinflationär benutzte Allroundsynonym unseres pannonischen Viersaitenzupfers Süni.

Das zu erwähnende Event sollte im legendären AK44 stattfinden. Dort angekommen und freundlich aufgenommen hieß es nach dem Aufbau warten, Avocado-Gesichtsmasken auftragen, Reisekateder auswaschen bis der Büttel zum beginnenden Mutantenstadl rief. Das AK platzte nicht gerade aus allen Nähten, als wir die Bühne nach den wackeren Mitstreitern von „Schöne Schaiße“ betraten. Aber egal, es wurde genauso gebolzt wie den Abend zuvor. Manchmal z. B. Bei unserem Schlüpferstürmer „Wölfe und Ratten“ überholten wir unseren eigenen Trommler, es kam zu einem spannenden Finale, wer wohl eher das Konzert beendet haben würde.

Für meine Wenigkeit fand die Aftershowparty im Bus bei hochsommerlichen 4°C mit einer Flasche Äppelwein – einer angeblichen hessischen Spezialität – statt, sodass ich den nächtlichen Besuch mehrerer im Dienste des hessischen Landes stehender motorisierter Beamter im grünen Overall leider Gottes nicht wahrnahm. Anlass des Besuches war wieder einmal mehr einige unserer patriotisch gesinnten Aktivbürger in dünnpfiffbraun. Jene welche wohl eine Homebase in unmittelbarer Nähe des AK zu halten suchen, worauf einige unserer Konzertbesucher ihnen in gutnachbarlicher Tradition Brot und Salz vorüber bringen wollten.

Ja leider blieb mir dieses Schauspiel versagt zu erleben. Am näxten Morgen besuchten wir dann nochmals Tante Renate im „Pferdestall“ - zum gemütlichen Pauli-Spiel, die unsere Offerte mit einem knappen 3:2 gegen die Aachener Allemannen belohnten.

Damit hatte auch dieser Tag seine Berechtigung unter der Sonne und ich wünsche dir eine gute Nacht liebes Tagebüchlein.

Schlaf schön

Dein Mopfli

Mopf

Wertheim, 3. Oktober 2008

Geschätztes Tagebüchlein,

nunmehr ereilte mich wieder urplötzlich die Ehre mit meiner Worte Zier eure Seiten schmücken zu dürfen.
Die gute Seele Hagen hat jenes hochwürdige Amt bereits für den ersten Tag unserer musikalischen Gastspielreise in voller Würde übernommen, weshalb es mein Anliegen sein wird, über die wundersamen Ereignisse des zweiten Tages zu berichten.
Der gute Hagen wusste ja bereits von einer, na sagen wir einmal partiell exzessiv durchtrieben Nacht zu berichten. Partiell daher, weil sich jeder von uns das biologisch unumstößlich festgeschrieben vorprogrammierte Bedürfnis nach Schlaf auf seine ganz eigene Weise zu unterdrücken suchte. Der Eine (ich möchte ihn hier nicht namentlich diffamieren – aber ich kann ja soviel verraten: der mit der Vorliebe für Ziehbrunnen und Paprika) mit politischer Agitation und Anleitungen zur öffentlich-verbalen Entlarvung unserer besonders patriotisch denkenden Mitbevölkerung (im Duden ist für jene dafür das Synonym Nazischwein zu finden): Seine überaus interessierte Zuhörerschaft bestand immerhin zu 75% aus den Kafkas und 50% der Daily Terroristen. Der andere Rest unserer Burschenschaft vertrieb sich die Nacht mit flottem Tanzbeinschwung zur Aftershowparty. Meine Wenigkeit suchte Erholung durch Schönheitsschlaf zu finden, was sich als ein wenig schwierig erweisen sollte, da unser guter Lutz seinen ganz eigenen Kampf mit der Alarmanlage in unserer Tourkutsche hatte. Im Klartext bedeutete das etwa aller halben Stunde von einem scheußlich heulenden Signalhorn höchst unsanft des Schlafes beraubt zu werden.

Derart gestärkt sollte die Fahrt zu unserem zweiten Gastspielort – Wertheim – beginnen. Aber noch bevor wir unser heimisches Örtchen verließen, durften wir noch bei unserem ersten Zwischenstop an einer Berliner Raststätte das Wunder einer öffentlichen, sich selbst reinigenden Klobrille bestaunen. Für Einige (z. B. meine Person) von uns ein atemberaubendes Schauspiel.
Die weitere Fahrt nach Wertheim verlief unspektakulär, von solch kleinem Geplänkel wie des ständigen Kampfes mit unserer Navigationselektronik, unseren sich nach rascher Entlastung sehnenden Verdauungsorganen und diversen Würzburger Autofahrern älteren Semesters jenseits der 80, die unseren Spontanwendemanövern auf Fußwegen und mehrspurigen Fernstraßen weniger Verständnis entgegen brachten. Der gute Lutz brachte uns dann aber alle wohlbehalten in die Arme unserer herzallerliebsten Mitstreiter der Tanzkapelle Zaunpfahl und der uns ebenso liebgewordenen Organisationsmutti Maren, die uns zu unserem dritten Gastspiel in Wertheim und unserem zweiten in der ehrwürdigen Halle 115 einlud.

In jenen Gemäuern angekommen hieß es zunächst erst einmal, unsere Feinschmeckergaumen mit dem dortigen erlesenem Getränke- und Speiseangebot zu verwöhnen. Zum Beispiele unser Obergourmet und Starkochtester Christian mit Wachtelei-Souflet im Vanille-Zimtkleid auf Minzblättchenarrangement.
Räusper, räusper – ich schweife ab, hast du es bemerkt, liebes Tagebuch?. Bevor ich mich noch länger in weit gefasster Reportage derartiger Begebenheiten verliere – zurück zum Tatbestand des angesprochenen Tanzabends.

Das erste Musikensemble hörte auf den vielsagenden Namen „Surfing Hundekuchen“ - aha! Musikalisch war dieser Name glücklicherweise nicht zum Gesamtkonzept ausgearbeitet worden, sodass man diesen jungen Musikanten gern zuhörte.
Gegen 23:00 fiel das Los an uns, das geneigte Auditorium mit unseren musikalischen Weisen zu unterhalten. Unser letztes Gastspiel in Wertheim war mir vor allem noch durch ein Detail sehr gut in Erinnerung geblieben. Die klimatischen Verhältnisse auf der Bühne. Ich würde sie einmal so beschreiben: man stelle sich eine luftdicht abgeschlossene Telefonzelle in der Wüste von Nevada oder wahlweise Timbuktu etwa zur Mittagszeit vor, in der man im Neoprenanzug auf einem Heizkissen kauernd ein Fenchel-Rosmarien-Dampfbad genießt. Nette Akzente konnten dazu noch die dezent 20cm von unseren Köpfen entfernt an den Bühnenwänden angebrachten Scheinwerfer bringen, die in eingeschaltetem Zustand zusätzlich das Gefühl gaben, unter einem der bekannten Heizpilze zu stehen, die zur seeligen Adventszeit auf allerorten Weihnachtsmärkten am Glühweinstand zu finden sind. In Rekordzeit schwammen wir in unseren eigenen Ausdünstungen, was, wie sich ein jeder vorstellen kann, für ein höchst toxisches Duft-Potpourri nicht nur in Bühnennähe sorgte. Wir badeten in den Klängen unserer Instrumente mit den Leuten, die uns ihre Gunst in Zugabeforderungen bekundeten. Unser Respekt geht hier vor allem an diejenigen Zuhörer, mit telepathischen Fähigkeiten, die selbst unsere neuen Stücke vom Album, das offiziell im Dezember erscheinen wird, lauthals absolut textsicher mitsangen. Somit wurde es einmal mehr ein denkwürdiger Abend im schönen Wertheim, genügend Gründe jederzeit gern wieder vorbei zu schauen.
Es erübrigt sich an dieser Stelle eigentlich anzufügen, dass die lieben Jungs von Zahnfaul dem ganzen Treiben noch einen drauf setzten und eine oberamtlich geile Show hinterher auf die Bretter legten. Alle Leute im Häuschen gerieten aus selbigem bei bekannten Schlagern wie „Polizisten“ oder „Warum“.
Aftershow, ging es dann mit den Pfählen in die Herberge, wo der Abend noch mit herausforderndem Gehirnjogging (Mensch-ärgere-dich -nicht!) abgeschlossen wurde. Für Amüsante Randanekdoten wussten unser Lutz und unser MC-Gitarrenguru zu sorgen. Ersterer, indem er nach dem Genuss hochprozentigem Destillates hackedicht durch die Gänge unserer Herberge schlurfte und nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip sein Zimmer im erweiterten Schwierigkeitsgrad sein Bett suchte. Der Christian zur gleichen Zeit im Delirium versuchte erst gar nicht diese Odyssee, sondern bettete sein Haupt gleich im Frühstücksraum ordnungsgemäß auf den Tisch. Für die übrigen Gäste hatte das zumindest den Vorteil, sich zielsicher im Speiseraum einfinden zu können, denn mit GPS-genauer Sicherheit wurde der Weg dorthin durch Schnarchgeräusche im 130 Dezibel Bereich ausgewiesen.
Damit mein liebes Tagebuch, bin ich mit meinen Ausführungen am Ende, alles in allem ein denkwürdiger Abend, der sich nahtlos an alle früheren Besuche im Wertheimer Land anschloss.


Ich wünsch dir eine gute Nacht

Dein Mopfi

Mopf

Eberswalde, 2. Oktober 2008

1. Eberswalde (Vadkanerdö) im Exil


Tag Liebes Tagebuch,
heute am Donnerstag den 02.10.2008 hat unsere Tour begonnen und wir machen uns auf den Weg nach Eberswalde.
Wir haben uns den Lutz mitgenommen, weil der fährt unseren Bus.
(ein hoch auf unseren Busfahrer)
Herzlich wurden wir im Exil empfangen. Super nette Leute hier. Es ist 18.00 Uhr und die anderen Bands sind noch nicht da also machen wir den Soundcheck. Die Daily Terroristen sind wohl etwas spät losgefahren und die Kafkas haben eine Autopanne. Totalkonfus sind während des Checks aufgetaucht.
Süni's Herz schlägt ganz doll denn es gibt gefüllte Paprikaschoten mit Kartoffeln (sehr lecker). Rio( hat eine Vegane erwischt aber der liebe Mopf hat mit Rio seine Schote geteilt.
Zum Glück ham wa noch nen Kicker hier so kann der Bewegungsdrang auch noch befriedigt werden.
22.Uhr Totalkonfus beginnt und Name ist Programm. Da die Kafkas noch nich da sind spielen wir als zweites.
Es schon eine ganze menge bunte Leute im Exil aber scheinen dabei Spaß zu haben.
Der Billy kam als Überraschungsgast mit dem Fred.
Lutz übernimmt den Verkaufsstand, die Jungs gehen auf die Bühne und ich gehe an meinen Platz. Jetzt geht’s los.
Super Stimmung. Es ist toll zu sehen wie alle ihre Freude an dem Konzert haben sei es vor, auf oder hinter bzw. neben der Bühne.
Die Marry macht ein paar Fotos die ich mir bei myspace nochmal anschaue.
Die Stimmung kocht und Rio wird langsam heiser (er ist ja auch schon etwas angeschlagen losgefahren) naja dann gibt’s morgen wieder Tee und Lutschpastillen.
So jetzt spielen noch die Daily Terroristen und die Kafkas.
Das Konzert ist nun aus und wir gehen hier nicht raus jetzt wird noch getanzt und der Volker hat sich wieder verkleidet damit ihn keiner erkennt. Lutz ist schon schlafen gegangen er muß ja auch morgen fahren.
OOOH es ist ja schon wieder 6.00 Uhr wir wollen schon um 10.00 Uhr weiterfahren.
Ich sage gute Nacht oder besser guten Morgen.
Schlaf süß und träum was schönes
dein Hagen.

Das H-Gen

Wild at Heart, 21. Februar 2008

Berlin / 3.2.2008 im Wild At Heart: Nach langer Zeit war es an diesem Abend endlich soweit: NO EXIT aus Berlin sollten mit der ungarischen Punkband AURORA im Kreuzberger Wild at Heart spielen. NO EXIT hatten sich letztes Jahr sehr rar gemacht, was am Ausstieg von Schlagzeuger Lars lag. Kurz vor Ende der Aufnahmen für die neue Scheibe stieg er aus. So musste die Band nicht nur einen neuen Drummer suchen, sondern auch den Erscheinungstermin der neuen Scheibe auf 2008 verschieben.


Das Konzert im Wild at Heart war somit das erste Konzert seit langer Zeit für die Band.

Bevor es ins Wild at Heart ging, war erst mal Essen angesagt. Und wo speist der geneigte Punker am liebsten? Natürlich gleich neben dem Club! Wie gut, dass es das Tiki Heart gibt. Leckeres Essen und faire Preise zeichnen den Laden aus und machen ihn zu einem Treffpunkt für Punks und Rock’n´Roller aus dem In– und Ausland.

Als ich danach das Wild at Heart betrat, wusste ich sofort, dass es ein gemütlicher Abend werden würde. Das Konzert fand zwar an einem Sonntag statt, aber der nächste Tag war ein Feiertag. Trotzdem kamen nicht viele Leute ins Wild at Heart. Die Band fing gegen halb elf vor vielleicht 70 Fans an, wobei „Fans" hier ist durchaus wörtlich zu nehmen ist. Vorne feierte eine Gang von Jungpunks tierisch ab, während sich die älteren Semester weiter hinten amüsierten. Die Stimmung war sehr gut. Dies übertrug sich auf die Band, die Gas gab und zeigte, dass sie mit dem neuen Drummer gut eingespielt ist. Die Songs klangen frisch und waren sogar schneller als früher. Musikalisch niemals dem einfachen Deutschpunk zugehörig, schaffen es NO EXIT seit Anbeginn der Bandgeschichte, persönliche und sozialkritische Texte in melodiösen, gitarrenlastigen Sound zu packen. Die Stimme von Sänger Rio ist genauso rau wie die Realität. Dadurch bekommen die Songs die Härte, die sie brauchen.

NO EXIT stellten sogar einige neue Songs vor, die gut ankamen. Mit ihnen geht die Band konsequent ihren Weg weiter. Wie sagte Sänger Rio an diesem Abend zu mir: "Guter Punkrock muss nicht schlecht gespielt sein". Nach einer kurzen Zugabe machten sie nach gut 40 Minuten Platz für die Kultpunkband aus Ungarn, AURORA.

AURORA setzten da an, wo NO EXIT aufgehört hatten. AURORA existieren seit 1982. Es gab sie also schon, als Ungarn weder demokratisch noch westlich offen war. Bis heute macht die Band einen sympathischen und authentischen Eindruck. Musikalisch sind sie druckvoll und variantenreich, was mir sehr gefällt. Die wohl bekannteste Punkband Ungarns spielte eine gute Stunde einen Mix aus neuen und alten Songs. Allerdings hätten sie es verdient, vor einem größeren Publikum zu spielen. So bleibt zu sagen, dass die, die nicht da waren, zwei sehr gute Punkbands verpasst haben.


Tip:
AURORA CD-Track und Interview in WAHRSCHAUER #35.

NO EXIT CD-Track und Interview in WAHRSCHAUER #39 + #47

Frank

Tübingen, 4. Oktober 2006

Mein liebes Büchlein,
ja nun habe ich gerade einmal Zeit, die weiteren Begebenheiten unseres Vagabundierens zu bezeugen. Tja, der gestrige Abend war, wie erwähnt eine recht geile Party. Mit mehr oder weniger Kopfweh ging es dann erst einmal quer durch Mannheim. Unser erstes Ziel war ein Waschsalon. Eigentlich hätten wir uns alle selbst in eine Maschiene zwängen müssen, da wir nicht weniger als unsere Klamotten rochen, aber was tut man nicht alles für das Image. So durften unsere Hosen, Shirts, Amtsroben, Nerze und Silberfüchse in den Genuss einer porentiefen Reinigung kommen. Rio und da Laas wurden ausgelost, das ganze auf ordnungsgemäße Erledigung zu beobachten. Leider vergaßen Beide, sich im Vorfeld über das reibungslose Funktionieren der vorhandenen Wäschetrockner zu informieren. Wäre besser gewesen, denn es funktionierte keiner. Wir bekamen von der ganzen Zeremonie erst etwas mit, als wir auf der Suche nach einem Parklatz plötzlich zwei lustig anzusehende Leute, jeder mit einem triefnassen Knäuel Wäsche auf dem Arm an der Ampel gewahr nahmen und uns solange belustigten, bis wir bemerkten, dass es ja unsere Jungens waren, die da auf dem Weg zu einem Wäschetrockner tapfer durch die Mannheims Strassen schlichen. Der Rest der Zeit in der Rhein-Neckar Metropole ging dann im Suchen nach Musikläden und Parplätzen unter. Damit das nicht zu eintönig wird, plärrte ich dann von meiner hinteren Sitzreihe im Tourbuss beständig das Wort "Baumaaarkt" nach vorn in Richtung Hagen. Womit ich lauthals meiner Forderung nach zwei Koffern für meinen ganzen Kabelwust auf der Bühne entsprechenden Nachdruck verleihen wollte. Funktionierte ganz gut - es ging wirklich jedem auf den Sack, nur mir brachte es noch nicht den gewünschten Erfolg. Dann ging es weiter. Irgendwann trudelten wir im malerischen Tübingen ein. Es war Nachmittag und wir hatten noch so einiges an Zeit, bis zum Aufbau. Dachten wir. Ja, wenn da nicht die lustige Verkehrsführung Tübingens uns einen kleinen Einblick in die hochanspruchsvolle Tätigkeite der ansässigen Beamten für Verkehrswesen gegeben hätte. Ja was haben wir anfangs noch gelacht, später geschwiegen, noch etwas später geflucht, viel viel später Bomben, Blitze und Totenköpfe in unseren Gedanken, alle im Verkehrsamt verantwortlichen die Krätze an den Hals gewünscht und ganz am Ende nur noch finsterstes Gedankengut gehegt da wir keine Ampeln, Umleitungsschilder und falsche Wegweiser mehr ertragen konnten. Es ist dort nämlich so geregelt, wenn du einmal eine Kreuzung verpasst, dann hast du nicht etwa die Möglichkeit sofort wieder die Richtung zu wechseln. Jeder darf sich dann wieder brav hinten anstellen und nochmals in den Genuss der Tübinger Rush-Hour kommen. Fein abgerundet wird das ganze noch durch lustige Einbahnstrassenschilder, Sackgässchen, die bei Einfahrt als solche nicht zu erkennen waren und besagten Umleitungen wegen Strassenarbeiten. Unwillkürlich musste ich da an meine alten Werner-Bücher und der Episode der Verkehrsbeunruhigten Zone denken.
Naja irgendwann kamen wir dann doch im Epplehaus an, hatten noch ein kleines Rendozevous mit der Gift und Galle zeternden Frau vom türkischen Gemüseladen nebenan, da wir um etwa 50cm den Parkbereich ihrer Obstschlurre mitbenutzten.
Dann immer wieder das Selbe. Aufbau - Check - Essen - Warten. Die Pfähle trudelten dann auch irgendwann ebenso beindruckt von Tübingens Strassenführung ein.
Bemerkenswert war diesmal die kulinarische Versorgung. Denn da war das erste Mal auf der Tour bis nach dem Gig noch genügend für hungrige Musikantenmägen übrig geblieben und das auch noch recht breit im Angebot.
Das Konzert selbst war ok. Wir waren diesmal vor den Teterowern an der Reihe. Und so war es richtig. Wir hatten einen geilen Gig, waren etwas weniger Leutchens da. Die aber sorgten für gute Stimmung. Die Mehrheit aber ist wohl wegen der Pfähle erschienen und bei denen ging dann gut die Post ab.
Den Rest des Abends verbrachten wir dann mit kickern, Skatspiel am Tresen und dem Lauschen krautrockiger Klänge. War dann aber eher meine kleine Welt. Der Rest fand die Musik dann doch etwas antiquiert. Interessant war auf jeden Fall noch die Geschichte um das Epplehaus. Jener Teil der Historie Tübingens, der so gern aus den Stadtannalen gelöscht werden möchte und offiziell immer verschwiegen wird. Besagter Herr Epple wurde ganze 17 Jahre alt, bis er nämlich am 1. März 1972 auf der Flucht von der Polizei erschossen wurde. Sein Vergehen: Er fuhr angetrunken ohne Führerschein, nahm dabei einer Polizeistreife die Vorfahrt und flüchtete vor der fälligen Verkehrskontrolle. Zugegeben, saufen und Autofahren - ein Vollideot, ganz klar! Egal ob volljährig oder nicht. Was die Sache dann so tragisch enden ließ, war die Tatsache dass sich zu jener Zeit die Baader-Meinhoff-Gruppe durch das Land bombte und ballerte, mit einer gewissen Vorliebe für Polizisten. Die allgemeine Hysterie im Staat sorgrte dann dafür, dass die RAF-Leute wie besessen gejagt wurden. Und wo gehobelt wird, da fallen Späne. Jener besagter Herr Epple schien sich also als Flüchtender verdächtig gemacht zu haben, wurde für einen ebensolchen Terroristen gehalten und aus dem fahrenden Auto heraus mit einer MPi durchsiebt. Klingt wie ein schlechter Ami-Film, ist aber traurige Wahrheit.
Somit war der Abend für uns nicht nur feucht-fröhlich, sondern auch etwas nachdenklich zuende gegangen. In diesem Sinne: "...Der Adler zeigt die Krallen und wir Euch das Gebiss..."

Da Mopf

Mannheim, 3. Oktober 2006

Tourtagebuch Tag V
Mannheim, 03/10/06


Liebes Tagebuch,

eigentlich ein Tag, den man getrost auch im Bett hätte verbringen können. Ein Blick aus dem Fenster sagte alles. Unser Schöpfer ließ es aus Kübeln regnen. Da die Nacht relativ kurz, unsere Schädel entsprechend schwer waren, fand niemand so wirklich Verständnis für den, unermüdlich für unser Wohl umtriebigen Hagen, der uns so gegen halb elf aus unseren Himmelbetten zur Massage und Maniküre abholte. Nach einem legendären Frühstück – im Speisesalon stand ein alter Steinway herum, auf dem die Pfähle ihren privaten Barpianisten zu unser aller Unterhaltung aufspielen ließen – wurde es Zeit zur Abreise. Unsere Chauffeure waren inzwischen vorgefahren. Es ging weiter, Mannheim sollte das Ziel der Reise heißen. So gegen 15:00 trafen wir dort ein. Es wollte einfach keine Sonne scheinen (nicht dass uns das in unseren vollklimatisierten Limousinen gestört hätte, aber unsere Frisuren waren bereits für den Abend gelegt worden und der pausenlose Nieselregen machte alle Mühen zunichte). Indes wurde im Juz noch fleißig gar nichts getan, so vertreiben wir uns die Zeit auf dem ortsansässigen Rummelplatz. Ja was haben wir gelacht. Der Christian und der Hagen auf kleinen Pferdchen, oder waren es Autos? Na egal ein denkwürdiges Ereignis in jedem Falle. Mit den Pfählen noch eine Runde Cyberspace-Achterbahn gefahren, dann zurück ins Juz. Dort war inzwischen alles soweit bereit, dass wir aufbauen und Tischkickern konnten. Ein uraltes chinesisches Sprichwort sagt aus: Herrscht bei No Exit Langeweile gibt’s für Christian Gruppenkeile. Selbiger suchte aber Asyl am Merchstand beim Maler dem Kinderschreck – und an den traun wa uns alle nich ran, denn der is zwee Meta siebzich groß. So wurde der Backstage kurzerhand zum Fussball- und Frisbeefeld zweckentfremdet. Irgendwann flog alles Ballähnliche (Kleiderbügel, Verkehrsschilder, Zaunpfähle etc.) lustig von der einen Ecke des Raumes zur anderen und wieder zurück.
Da wir heute allein mit den Pfählen spielen sollten, ging der Check schnell. Recht früh, so gegen neun begannen dann auch schon die Pfähle zum Tanz aufzuspielen und das ordentlich! Das Juz war sehr gut gefüllt und die Leute in bester Tanzlaune.
So halb elf standen wir auf den Paletten, die für manchen die Welt, für uns in unter anderem Freibier bedeuteten. Der Pogomob war zwar schon gut bedient worden, dennoch waren die Kids nicht müde, auch bei uns noch richtig gut abzufeiern. Danke Leute – war geil!!! Zur Zugabe kamen dann die Mecklenburger Tanzpfähle höchstpersönlich zu uns auf die Bühne um die Ace of Spades abzurocken. Also geile Party!
Nach dem Ende lichteten sich die Reihen im Juz schnell, sodass uns genügend Zeit blieb, die parallel produzierte Tour-DVD der Pfähle mit wertvollem Dazwischengelaber zu veredeln.
Tja alles in allem ein cooler Abend, den ick mit dem Hagen und dem Wladi im Bus mit einem Film bei Wodka und Bier ausklingen lassen wollten. Irgendwie war die Technik nicht ganz auf unserer Seite, oder wir hatten schon soweit einen an der Klatsche – es dauerte ewig, bis wir den Player dort zum laufen brachten. Als er dann tat, wofür er gedacht war, pennten wir zum Vorspann ein. Der Herrgott hatte des Nächtens ein einsehen mit uns und ließ den Regen anhalten – der Morgen grüßte uns dann mit Kopfschmerzen vom nächtens genossenen Destilat bei eitel Sonnenschein.

Da Mopf

Wertheim, 2. Oktober 2006

Tourtagebuch Tag IV
Wertheim, 02/10/06


Liebes Tagebuch,

So, da haben wir jetzt Moers den Rücken gekehrt, mit allen Maden, Spinnen & sonstigem Getier…
Wertheim ist ein kleines Städtchen & Mopfi bekam gleich am Bahnhof einen Orgasmus… Irgendeine uralte Dampflok (Anm. Mopf: Banause, Pöbel - von wejen irjend eene uralte Dampflok - dat war ne P8 aka Baureihe 38!) stand da - er war nicht zu beruhigen. Komische Hobbies gibt es…
Die Halle 115 ist eher ein Wohnzimmer, naja doch etwas grösser, so für 200 – 300 Leute.
Die Crew, allesamt nette Leute haben sich dann auch richtig gut um uns gekümmert (Danke Maren).
Dann war nach dem üblichen Ablauf (aufbauen, warten, Soundcheck, warten, essen) endlich Showtime. Die 200 – 300 Leute waren auch da & anders, als wir es bis jetzt gewohnt waren von dieser Tour, ging die Party vom ersten Ton an ab. Der einzige Nachteil waren die tropischen Temperaturen, die gefühlte 90 Grad sicher erreicht hatten. Ich war das erste mal froh, keine Zugabe geben zu müssen…
Nach uns Zaunpfahl & auch hier Massenpogo, Chöre & gute Laune.
Später haben wir noch schön mit dere Crew & den Leuten gefeiert & einiges an Alkohol vernichtet, bis es hieß, Abflug zur Penne.
Die Jugendherberge kennen wir noch vom Burgrock Oben Air & da in einer Jugendherberge Rauchverbot ist, wird draussen geraucht. Das sorgte bei Tilo für Verwirrung, denn der Weg aus der zweiten Etage nach drausse ist tatsächlich total schwer zu finden! - Wenn man Tilos Zustand erreicht hat!!!
Nach & nach verabschiedeten sich die Leute, um den verdienten & erfeierten Schlaf anzutreten.
Ich mach jetzt auch die Äuglein zu, liebes Tagebuch, bis bald, weil morgen schreibt der Mopfi in dich.

Gute Nacht, Rio

Rio

Moers, 1. Oktober 2006

Tourtagebuch Tag III
Moers, 01/10/06


Liebes Tagebuch,

Pension Sadorsny kennen wir auch schon aber diesmal gab es kein Frühstück
Wir haben das Brauhaus gefunden und es gab frische Muscheln. Wir wählten aber das Brunch-Angebot. Nachdem wir dick und rund waren, gingen wir wieder zurück.
Inzwischen ist der Rest der Truppe auch schon wach geworden. Da es kein Brunch mehr gab und die anderen wie Vogelküken die Hälse reckten und Hunger brüllten, fuhren wir alle zum Moerser Oktoberfest. Zu essen wurde schnell was gefunden.
Rio und Mopf wollten alleine sein und suchten sich eine andere Lokalität ( Bistro „Filou“ ), ein kleines gemütliches Kneipchen in dem wir uns später alle noch getroffen haben. (Anmerkung Rio: Mopfi & ich haben sooo lecker gespeist(Mutti kocht die Rouladen noch selber!), getrunken & sogar noch was gelernt: wie man hier in der Region Soleier isst & das vorwiegend wesentlich ältere Kneipenpublikum (Anm. Mopf: und dat will watt heißen bei uns alten Säcken)hat uns auch sehr nett aufgenommen. Wenn ihr mal in Moers seid, müsst ihr unbedingt mal in der Haagstraße vorbei schauen.)
Da wir heute kein Konzert hatten konnten wir auch mal ein Bierchen trinken. Das leckere Alt-Bier wurde uns von der netten Martina gereicht.
Danach haben wir uns noch mit Boris in der Volksschule getroffen. Ich glaube er war ein bisschen angetrunken.
Nach ein Paar Bierchen und Cocktails sind wieder zu unserer Schlafgelegenheit zurück gewankt. Dort angekommen habe ich noch ein klein wenig Kill Bill geschaut.
Nachdem die Haare mit der Schädeldecke weggeflogen sind, bin ich auch selig eingeschlafen.


Gute Nacht, liebes Tagebuch, träume süß,
dein Hagen

Hagen

Moers, 30. September 2006

Tourtagebuch Tag II
Moers, 30/09/06


Liebes Tagebuch,

Volksschule Moers kennen wir schon, beim letzten Mal hat´s beim ersten Song gleich das Bassdrumfell entschärft. Mal sehen… Die Fahrt verlief ohne nennenswerte Vorfälle-sind halt alte Tourhasen!
Angekommen, Ligi & Lutz getroffen & dann: so viele betrunkene Minderjährige auf einen Haufen hab ich noch nicht gesehen… Ich denke mal, die Pfähle & wir haben den Altersdurchschnitt mindestens auf 17 gedrückt.
Zuerst spielten die „Frischen Muscheln“ (Muschis haben die sich wohl nicht getraut…), nicht mal schlecht, schöner Oi-Punk.
Als nächstes die Pfähle, die ihre Sache wie immer gut machten.
Dann durften wir ran & nach dem 2. Song passierte, was in Moers immer passiert! Nur das es diesmal irgendeine Schraube an der Tomhalterung war, die sich nicht mehr festschrauben ließ… Glücklicherweise konnten wir aber weitermachen. Leider hatten wir das gleiche Pech wie Zaunpfahl in Oschersleben, wahrscheinlich musste das überwiegen sehr junge Publikum pünktlich zu Hause sein… Trotzdem hat´s Spass gemacht.
2 Sachen wären noch zu erwähnen. Einmal die Kaufkraft der Leute, Bombe!!! & zweitens der Flipper, den Hagen & ich gleich gequält haben, tolles Gerät!!!
Tja, dann noch ein wenig unten an der Bar gesessen & dann hab ich Maler & Hoitling mit dem Taxi zur Pension gefahren, von der ich dir morgen berichten werde.

Gute Nacht, liebes Tagebuch, bis morgen.
Dein Rio

Rio

Oschersleben, 29. September 2006

Tourtagebuch Tag I
Oschersleben, 29/09/06

Liebes Tagebuch!

Irgendwie merkwürdig… Wir verspäten uns mal nicht, weil Rio verschlafen hat! Am Ende war es nur ein Schlüsselproblem. Dann los, ab in den Süden & zuerst Oschersleben angesteuert! Abgesehen davon, dass wir eigentlich nur im Stau standen (Ferienbeginn), verging die FAHRT ohne nennenswerte Ereignisse. Wir sind eben Rockstars & das Tourleben gewöhnt…
Alge e. V. ist ein schöner Laden, sehr oldschoolpunkig, naja, so wie zu besseren Zeiten. Erst mal angenehm, aber es wird sich herausstellen, dass angenehm was Anderes ist…
Angenehm ist z.B. alt sein und trotzdem wach zu sein um mit den Fans zu feiern. An dieser Stelle herzlichen Dank an alle die mit uns gefeiert und viel Spaß hatten.
Banalitäten sind oft der Grund für kleine Auseinandersetzungen die auch schief gehen können um sie zu vermeiden muss man schon etwas reifer sein.
Nachdem irgendeine Band & danach die gut aufgelegten Systemfehla gespielt hatten, also unsere erste Show auf der Gastspielreise 2006:
MC-Gott Heutling hatte ein Gurtproblem das das technische Personal (also ich) immer wieder beheben musste damit die Gitarre nicht verloren geht.
Der Mopf hat kam aus sich heraus und spielte seine Gitarre mitten im Publikum und die Punker und Punkerinnen tanzten nur so um ihn herum. Ihr werdet es kaum glauben Mopf hat auch mitgesungen und er wird es jetzt wohl immer wieder tun.
Der Laas konnte das leider nicht von der Bühne da er wie immer an sein Schlagzeug angekettet war. Scheiße, mal gucken ob er auch mit im Bus ist. Puh Glück gehabt irgendjemand hat ihn wohl wieder losgebunden.
Süni unser Ungar, alter Schwede wie der über die Bühne rockt man muss ihn einfach lieeeeb haben.
Der Rio hat gesungen und gesungen, obwohl er sich manchmal selbst nicht verstanden hat aber das lag dann doch eher daran das keine Monitore vorhanden waren. Alle haben ihm zugehört und viele haben auch mit gesungen.
Nach uns dann Zaunpfahl in gewohnter Qualität, hatten nur mit dem letzten Bus zu kämpfen, der ungefähr die Hälfte der Leute mitnahm.
Hinterher noch mit den Leuten das eine & das andere Bier getrunken & dann haben wir fein geruht, teilweise im Bus & der andere Teil auf den Sitzmöglichkeiten im Backstage.


Bis bald, liebes Tagebuch,
Dein Hagen

Hagen

Berlin, Tommy Haus, 19. November 2005

Liebes Tourbuch!

Ich habe diesmal die ehrenvolle Aufgabe in Dich zu schreiben und aber das tue ich auch sehr gerne, weil ich von unserem Auftritt im Thommy-Haus berichten soll, wo unser/mein Motto war: ´Saufen, kotzen, Filmriss!´. Aber lass uns mal ganz am Anfang anfangen! Am Anfang war das große Nichts, dann kam ein Typ, der sich Gott nannte und hat dann einen riesen Bumm! gemacht, dann gabs ´ne Kugel und die sah auch ziemlich geil aus, dann gab´s Tiere und Pflanzen (auch so was, wie heute nicht mehr) und später – Darwin sei Dank! – wurde aus Affe Mensch und dann noch´n bisschen später hat Billy gesagt, dass wir am 19.11. im Thommy-Haus spielen. So hat´s angefangen.

Wir waren sehr froh, weil sonst hatte keiner von uns was vor und das ist immer eine wichtige Sache, wenn man in einer Band spielt! Aber zurück zum Auftritt! Der Raum war von Anfang an ziemlich voll, was eine geile Sache ist, genervt hat nur die Tatsache, dass man zum Pissen vom Backstage aus erst mal durch den ganzen Raum musste und das war teilweise sehr schwierig. Na ja, OK, das bedeutet, dass viel Publikum da war und wie ich schon erwähnt habe, ist das eine geile Sache!!
Die Junx von Berliner Weisse haben, wie immer ´ne ordentliche Show abgeliefert. Sehr viel habe ich nicht mitgekriegt, weil ich damit beschäftigt war, Lars´ Arbeitsstelle zu retten, was dann dazu führte, dass ich immer öfter durch den Raum latschen musste. So habe ich mit Freude festgestellt, dass die Jury gut warmgemacht wurde, was so das Pogen betrifft! Als Dr. Frankenstein die Bühne erobert haben, hatte ich schon einen kleinen Stein im Schuh und wollte daraus einen größeren machen, so kann ich von ihrem Konzi nix sagen. Auf jeden Fall waren sie im Backstage total in Ordnung!

Noch rechtzeitig, bevor ich mich endgültig betrunken habe, kam das Kommando: ´Roff of di Bühne, Frauenfeinde!´(Diese Frauenfeind-Diskussion finde ich übrigens sinn- und zwecklos und die geht mir langsam, aber sicher total auf den Sack!). Diesmal wollten wir unsere Set-Liste ein wenig anders gestalten, das haben wir auch getan und waren eigentlich auch gespannt, wie das bei den Gästen so ankommt! Zum Glück konnten wir wieder Katja überreden, so hatten wir auch einen Ramones-Block im Programm! Wer Katja nicht kennt ist selber Schuld, man konnte sie in der Hauptrolle der ´Gabba gabba hey´- Musical sehen, außerdem hat sie schon mal in Spandau mit uns gerockt! Die Proben mit ihr waren auch sehr spassig und wir hoffen, dass sie noch lange und oft Zeit haben wird, bei uns als Gast mitzumachen!! Also, was die neugestaltete Songliste angeht, muss ich mal so feststellen, dass das janich soooo doof war! Die freiwilligen Tänzer haben sich nicht geschont, was für uns auf der Bühne der eigentliche Lohn für unsere Bemühungen ist! Dank an die BeteiligtInnen!!! Ich habe dann die verlorene Flüssigkeit permanent nachgefüllt, was dazu geführt hat, dass ich ziemlich genau zum Ende des Konzertes richtig hacke war.

Nichts hat mich aufgehalten weiter zu trinken und Oxo habe ich dann von ganz hinten anvisiert, leider ohne dass etwas hängen geblieben ist. Zu diesem Thema fragt einfach den Billy, er hat nicht getrunken, hat mich auch später nach Hause gefahren und als Ausklang habe ich noch mit M.C.Gott an der Tanke ein Bier getrunken, der Rest verläuft sich im Nebel...

Trotz des wiederholten Sieges vom guten Alkohol war es ein richtig geiler Abend, hoffentlich werden wir mit Euch noch viele von dieser Art feiern!!!

Prost!

Der Süni

Erkner, 11. September 2005

So Loide, ist mal wieder Zeit, was Neues auf unserer HP zu machen. Viele von euch (leider viel zu Wenige!)schreiben, wie sie die Konzerte so fanden, aber jetzt werden in unregelmäßigen Abständen hier ein paar Zeilen stehen, die die Konzerte mal aus unserer Sicht zeigen. Ich fang einfach mal an: Der Tag vor dem 4. Jahrestag von 9/11 war ein schöner Tag, bis wir alles ausgeladen & aufgebaut haben. In dem Moment, als ich Erkners Sonne geniessen wollte, war sie weg. Schlechtes Omen für den Abend? Die Jungs & Mädels von "Lassies Brett" (Privatwitz!) haben noch das Beste daraus gemacht. Dann ging es auch auf einmal los! Möchte mal wissen, woher auf einmal die vielen Loide kamen, aber auf einmal war es dort am schönen See voll mit partywütigem Volk... Der "Saal" verwandelte sich auf sonderbare Art sofort in eine Sauna & wir mittendrin, aber erstmal abwarten... Chaoskabinet, Abbruch & Eat less Bread machten ihre Sache super, der Laden kochte & wir dachten, das wars. Dann schwammen wir auf die Bühne, deren Größe kaum zu beschreiben ist, & die Party ging weiter! Auch wenn teilweise die Gefahr bestand, daß Instrumente, Musiker & die Decke des Ladens zerstört werden würden, war es bis zum Ende einfach ein Fest!!! Schönen Dank an alle, die veranstaltet & gespielt haben & vor allem an Euch! Das nächste Tourtagebuch wird dann vielleicht von eurem Süni kommen, ich verneige mich & wünsche alles Gute! Rio

Der Rio

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